EMDR – Die Wissenschaft hinter der Methode
Vielleicht hast Du auf der Hauptseite zu EMDR schon gelesen, dass EMDR für Eye Movement Desensitization and Reprocessing steht. Aber was passiert eigentlich im Gehirn, wenn wir ein Trauma verarbeiten – oder wenn wir genau das eben nicht können?
Hier findest Du einen tieferen Einblick in die Wirkweise von EMDR – fundiert, aber verständlich erklärt.
Warum bleiben belastende Erlebnisse manchmal „stecken“?
Wenn Du etwas Schockierendes oder extrem Belastendes erlebst, schaltet Dein Gehirn in den Überlebensmodus. Es aktiviert das sogenannte limbische System, vor allem die Amygdala, die für Angst und Gefahrenreaktionen zuständig ist.
Normalerweise werden Erinnerungen in der Nacht – besonders während des REM-Schlafs – verarbeitet und im Gehirn sortiert. Doch bei zu starker emotionaler Belastung funktioniert das nicht mehr richtig. Das Ereignis bleibt dann quasi ungefiltert im Kurzzeitgedächtnis hängen, oft verbunden mit starken Gefühlen, Körperempfindungen und Bildern.
Diese unverarbeiteten Informationen können später Flashbacks, Alpträume oder intensive Stressreaktionen auslösen – selbst wenn das ursprüngliche Ereignis längst vorbei ist. Genau hier setzt EMDR an.
Was passiert bei EMDR im Gehirn?
Während der EMDR-Sitzung wirst Du durch gezielte Augenbewegungen oder andere bilaterale Reize (z. B. Töne oder Klopfen) sanft angeregt, Dich mit einer belastenden Erinnerung zu verbinden.
Diese bilaterale Stimulation aktiviert beide Gehirnhälften und hilft, die blockierte Erinnerung neu zu verarbeiten.
Studien zeigen, dass durch EMDR:
➲ die Amygdala (Angstzentrum) weniger aktiv wird
➲ der präfrontale Kortex (Denken, Regulation) besser zugänglich wird
➲ das Erlebte wie von selbst „entemotionalisiert“ und neu sortiert wird
➲ sich der emotionale Stress spürbar reduziert
Forschungsquelle: Shapiro, F. (2018). Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) Therapy. Guilford Press.
Neurobiologische Grundlage: Pagani, M. et al. (2012). Neurobiological Correlates of EMDR Monitoring with EEG. Frontiers in Psychology.
EMDR hilft nicht nur bei Vergangenem
– sondern auch bei Zukünftigem
Was viele nicht wissen: EMDR kann auch helfen, sich auf belastende zukünftige Ereignisse vorzubereiten, zum Beispiel:
➲ bevorstehende Operationen
➲ Geburten
➲ Prüfungen oder Vorstellungsgespräche
➲ Trennungen oder Abschiede
Das Gehirn reagiert bei starken Ängsten oft so, als wäre die Situation bereits real. EMDR kann Dir helfen, negative Zukunftsbilder zu entschärfen und innerlich sicherer und stabiler zu werden.
EMDR –
wissenschaftlich fundiert und ganzheitlich wirksam
Du bekommst mit EMDR also ein Werkzeug an die Hand, das auf neurologischer Ebene wirkt, emotionalen Ballast reduziert und Dir hilft, wieder in Deine Kraft zu kommen. In meiner Praxis für psychologische Beratung in Hannover nutze ich EMDR als eine sanfte, aber tiefgreifende Methode, um Dich auf Deinem Weg zur inneren Balance zu begleiten.
Sylvia Wichmann
Mail: s.wichmann@psychologische-beratung-list.de
Telefon: 01575 2567346
Podbielskistr. 139
30177 Hannover/List
Möchtest Du mehr über den genauen Ablauf einer EMDR-Sitzung erfahren? Dann geht’s hier zur nächsten Unterseite: EMDR Ablauf – So läuft eine Sitzung ab.
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