Disney und Mental Health

Disney-Figuren zeigen uns, dass auch Märchenprinzessinnen und animierte Fische mal einen schlechten Tag haben – ob Schneewittchen an Selbstzweifeln nagt oder Dory ihr Frühstück vergisst. Diese Geschichten sind nicht nur herzergreifend, sondern auch eine humorvolle Erinnerung daran, dass wir alle manchmal ein bisschen Disney-Magie brauchen, um unsere Probleme zu lösen!

woman in white long sleeve shirt and blue skirt
woman in white long sleeve shirt and blue skirt

Und was haben nun Disney-Figuren mit Mental Health zu tun, fragst du dich? Dieser Frage, wollen wir in diesem Blog auf den Grund gehen.

Disney-Filme sind nicht nur Unterhaltung für Kinder, sondern bieten oft tiefere Einblicke in menschliche Emotionen und psychologische Zustände. Welche Disney-Prinzessinnen und andere Figuren psychische Krankheiten darstellen und welche Lösungen sie bieten, dass ist einfach spannend anzuschauen, denn diese Geschichten können uns wertvolle Lektionen für unseren Alltag geben.

Schneewittchen: Selbstwertgefühl und Narzissmus

Schneewittchen leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl, während ihre Stiefmutter, die böse Königin, Anzeichen von Narzissmus zeigt. Schneewittchens Unsicherheit und Abhängigkeit von der Bestätigung anderer spiegeln häufige Probleme in der realen Welt wider.

Schneewittchen findet schließlich Trost und Freundschaft bei den sieben Zwergen, die ihr bedingungslose Liebe und Unterstützung bieten. Dies zeigt, wie wichtig ein unterstützendes soziales Netzwerk ist. Im Alltag sollten wir Menschen um uns haben, die uns unterstützen und uns helfen, unser Selbstwertgefühl zu stärken.

Cinderella: Depression und Resilienz

Cinderella zeigt Symptome einer Depression, die durch ihre missbräuchliche Stiefmutter und Stiefschwestern ausgelöst werden. Ihre Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit sind typische Anzeichen dieser Erkrankung.

Cinderella bleibt trotz ihrer Situation resilient und behält ihren Glauben an eine bessere Zukunft. Ihre Geschichte ermutigt uns, auch in schwierigen Zeiten die Hoffnung nicht zu verlieren. Im echten Leben können wir Resilienz durch positive Gedanken, Selbstpflege und das Setzen kleiner, erreichbarer Ziele stärken.

Belle (Die Schöne und das Biest): Stockholm-Syndrom und Empathie

Belles Beziehung zum Biest könnte als Stockholm-Syndrom interpretiert werden, bei der das Opfer eine emotionale Bindung zu seinem Entführer entwickelt. Dies ist eine komplexe psychologische Reaktion auf Trauma und Gefangenschaft.

Trotz des möglichen Stockholm-Syndroms zeigt Belle auch große Empathie und Mitgefühl, was letztlich zur Transformation des Biests führt. Ihre Geschichte unterstreicht die Kraft der Empathie und zeigt, dass Mitgefühl und Verständnis starke Werkzeuge für den Umgang mit schwierigen Situationen und Menschen sind.

Elsa (Die Eiskönigin): Angststörungen und Akzeptanz

Elsa leidet unter schweren Angststörungen und isoliert sich aus Angst, anderen zu schaden. Ihre Panikattacken und ständige Angst sind klassische Symptome dieser Erkrankung.

Elsas Heilung beginnt, als sie lernt, sich selbst zu akzeptieren und ihre Kräfte zu kontrollieren. Akzeptanz und Selbstliebe sind wesentliche Schritte zur Überwindung von Angststörungen. In unserem Alltag können wir durch Selbstakzeptanz und den Mut, Hilfe zu suchen, unsere Ängste besser bewältigen.

Arielle (Die kleine Meerjungfrau): Identitätskrise und Selbstfindung

Arielle erlebt eine Identitätskrise, da sie sich zwischen ihrer Meereswelt und dem menschlichen Leben hin- und hergerissen fühlt. Ihre Unzufriedenheit mit sich selbst und ihrem Leben zeigt die typischen Zeichen einer Identitätskrise.

Arielles Reise zur Selbstfindung zeigt, wie wichtig es ist, authentisch zu leben und seinen eigenen Weg zu finden. Ihre Geschichte lehrt uns, dass es in Ordnung ist, sich zu verändern und dass Selbstentdeckung ein lebenslanger Prozess ist. Im Alltag können wir uns durch Selbstreflexion und das Setzen persönlicher Ziele besser kennenlernen und unseren Weg finden.

Dory (Findet Dorie): Gedächtnisstörungen und Selbstwirksamkeit

Dory, die blaue Fischdame aus "Findet Dorie", leidet unter einer Gedächtnisstörung, die ihr tägliches Leben stark beeinflusst. Ihre ständigen Gedächtnislücken und die daraus resultierenden Herausforderungen sind ein zentrales Thema des Films.

Trotz ihrer Gedächtnisprobleme zeigt Dory große Entschlossenheit und Selbstwirksamkeit. Sie beweist, dass man mit Anpassungsstrategien und einem positiven Umfeld, das Unterstützung bietet, auch scheinbar unüberwindbare Hindernisse überwinden kann. Ihre Geschichte lehrt uns, dass wir unsere Stärken nutzen und kreative Wege finden sollten, um mit unseren Herausforderungen umzugehen.

Mulan: Identitätskonflikte und Mut

Mulan steht vor einem Identitätskonflikt, da sie sich zwischen den traditionellen Erwartungen ihrer Familie und ihrem eigenen Wunsch, als Kriegerin zu dienen, entscheiden muss. Dieser innere Konflikt und das Gefühl, nicht dem gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen, sind zentrale Themen ihrer Geschichte.

Mulan entscheidet sich letztlich, ihren eigenen Weg zu gehen und beweist großen Mut, indem sie ihre wahre Identität akzeptiert und für ihre Überzeugungen kämpft. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, authentisch zu sein und den Mut zu haben, für das einzustehen, woran man glaubt. Im Alltag können wir von Mulan lernen, dass Selbstakzeptanz und der Mut, sich selbst treu zu bleiben, essenziell für ein erfülltes Leben sind.

Wie können diese Geschichten uns im Alltag helfen?

  1. Unterstützung suchen: Wie Schneewittchen sollten wir Menschen um uns haben, die uns unterstützen und uns helfen, unser Selbstwertgefühl zu stärken.

  2. Resilienz entwickeln: Cinderellas Geschichte ermutigt uns, auch in schwierigen Zeiten die Hoffnung nicht zu verlieren und Resilienz zu entwickeln.

  3. Empathie zeigen: Belles Mitgefühl und Verständnis können uns lehren, in schwierigen Situationen empathisch zu handeln.

  4. Selbstakzeptanz üben: Elsas Weg zur Selbstakzeptanz zeigt, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren.

  5. Identität finden: Arielles Reise erinnert uns daran, dass Selbstfindung ein wichtiger Teil des Lebens ist und wir uns Zeit nehmen sollten, um uns selbst besser kennenzulernen.

  6. Selbstwirksamkeit stärken: Dorys Geschichte lehrt uns, dass wir unsere Stärken nutzen und kreative Wege finden sollten, um mit unseren Herausforderungen umzugehen.

  7. Mut zeigen: Mulans Mut, ihren eigenen Weg zu gehen, zeigt uns, wie wichtig es ist, authentisch zu sein und für das einzustehen, woran wir glauben.

Disney-Figuren bieten wertvolle Lektionen über psychische Gesundheit, die uns helfen können, unseren eigenen Herausforderungen im Alltag besser zu begegnen. Indem wir uns diese Geschichten zu Herzen nehmen, können wir lernen, empathischer, resilienter und selbstbewusster zu werden.

Wer noch mehr darüber lesen möchte oder denkt ich tische hier eine Disney Story auf ;-), der darf gerne bei z. B. diesen Büchern weiter in die Welt der Disney Geschichten schauen.

The Mouse that Roared: Disney and the End of Innocence" von Henry A. Giroux: Giroux diskutiert die sozialpsychologischen Aspekte von Disney-Filmen und deren Einfluss auf die Wahrnehmung von Identität und gesellschaftlichen Normen.

The Psychology of Disney Animated Films" von Virginia Bonner: Dieses Buch untersucht die psychologischen Aspekte und Botschaften in Disney-Filmen und wie diese die menschliche Psyche beeinflussen können.

Sylvia Wichmann

Mail: s.wichmann@psychologische-beratung-list.de

Telefon: 01575 2567346

Podbielskistr. 139

30177 Hannover/List